06.07.2012

Tag 028: Ausdauer

Kaum zu glauben, aber über ein Viertel der documenta ist bereits vergangen. Das ist eine typische "Ein weinendes, ein lachendes Auge"-Situation. Ich gebe es gerne zu: erste Ermüdungserscheinungen machen sich langsam breit: Seit 28 Tagen immer wieder die selben zwei dTOURS. Ob es an mir liegt oder doch an den Besuchern - leider ist recht wenig Varianz drin, so dass es zumindest für mich nicht immer interssant ist und die Dienstleistung in den Vordergrund rückt. Somit bin ich natürlich auch froh, wenn es vorbei ist.
Auf der anderen Seite habe ich im Moment eine wunderbare Zeit in Kassel, ich bewundere die Ausstellung und möchte natürlich gar nicht, dass es vorbei geht. Grade heute hatte ich meine bisher tollste dTOUR, und das hat mich wieder aus dem Trott herausgeholt und sehr motiviert auch die nächsten 72 Tage frohen Mutes zu begehen. Endlich eine Gruppe, die das Konzept Companion nicht nur verstanden hat, sondern es auch gelebt hat. Wir haben zusammen gelacht, gesprochen und diskutiert. Ich habe etwas von meinem Wissen preisgeben können und eine ganze Menge von den Besuchernerfahren. Und sie haben eingefordert bestimmte Dinge zu sehen. Rundum gelungen also.

Danke dafür!

Ausdauer wird für mich aber auch demnächst relevant: Direkt nach der dTOUR habe ich erfahren, dass ich am 15.07 eine Endurance-dTOUR durchführen werde, also 10 Stunden am Stück Menschen über die dOCUMENTA (13) begleite. Eine echte Herausforderung - auf die ich mich ungemein freue und natürlich hier auch berichten werde.

Zehn Stunden werde ich mich natürlich nicht nur im Fridericianum und der Aue aufhalten, sondern muss mich an ganz neue Werke annähern... Wer regelmäßig meinen Blog liest, weiß, dass ich die Arbeiten "Off the Main Sites" besonders schätze und ich denke, das werde ich auf dieser dTOUR berücksichtigen.

Ausdauer soll auch der Hinweis sein, für die Kunstwerke, die ich heute erwähnen möchte. Erwähnen heißt bewustt nicht beschrieben, weil es einfach zu viel im Einzelfall zu sagen gibt. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Umstand durch Chiara Fumai, die mich nach meinem etwas ruden Post angeschrieben hat und die ich hofffentlich nächste Wochen kennenlernen werde. Ich möchte Projekte auflisten, bei denen es mich beeindruckt, dass die KünstlerInnen wahre Ausdauer beweisen und ihre Projekte und Performances über die Hundert Tage immer wieder durchführen.


Ausdauer-KünstlerInnen
Tarek Atoui
Kristiana Buch
Chiara Fumai
Marcos Lutyens
Lori Waxman

und allen voran: die Menschen, die für Tino Sehgal arbeiten und mich damit immer wieder beeindrucken!

Die Liste ist sicherlich nicht vollständig, aber soll klar machen: documenta ist weit mehr als nur ein Bild zu malen, es bedeutet Herzblut und Arbeit für die TeilnehmerInnen.

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