19.06.2012

Tag 011: Das Private öffentlich machen

Es gibt künstlerische Projekte, die jedes Mal, wenn man ihnen begegnet, stärker zu werden scheinen. Ida Applebroogs Archiv im Fridericianum ist für mich so ein Fall. Sie ist schon gut gestartet, aber mittlerweile ist es einer meiner Lieblingsräume im Fridericianum - so dass ich dringend ein Bild nachreichen muss, wenn ich wieder in Kassel bin.

(Hier Bild einfügen)

Ja, ich bin auf Heimurlaub in Paderborn. Und das hat mir erlaubt, in meinen kleinen Archiven, emotionalen Kisten und Schränken zu wühlen, um hier einige meiner privaten Notizen und Motive zu veröffentlichen. (weiter unten)
Denn nichts anderes macht Ida Applebroog: sie nutzt die populärste Kunstausstellung unserer Zeit um Auszüge aus ihren Archiven dreifach öffentlich zu machen: Als Ausstellungsdisplay, als Demonstrationen im öffentlichen Raum und als Poster zum mitnehmen. Möglicherweise werden eine Million Menschen durch ihre Notizen wühlen...
Was das bedeutet, kann man nur nachfühlen, wenn man es selbst probiert und deswegen will ich diese Geste nachmachen.








Seinen wir ehrlich zueinander: Ich habe lange überlegt, welche Dinge ich hier einstelle. Ich wollte niemanden Dritten in eine unangenehme Situation bringen, mich selbst nicht blamieren und trotzdem etwas mit Schauwert zeigen. Somit ist meine Auswahl ziemlich "Softcore". Aber es geht hier auch nicht darum, möglichst einen Seelenstriptease zu vollziehen, als selbst zu spüren, welche Ängste sich einstellen.
Und auf der anderen Seite gehen wir mit privaten Informationen doch recht gedankenlos um, sind längst öffentliche, gläserne Menschen. Z.B. hier: http://www.facebook.com/timppunkt

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