Für wen ist die dOCUMENTA (13) gemacht? Auch hier fällt mir zunächst der Mensch ein. Aber - wer den Blog regelmäßig liest oder die Nase in andere Texte zur d(13) gesteckt hat, weiß es - die Ausstellung hat einen nicht-antropozentischen Ansatz, soll also den Menschen nicht mehr als den Mittelpunkt des Universums ansehen.
Als eine der gelungensten Arbeiten zu diesem Thema erscheint mir "The Lover" von Kristina Buch. Und das nicht etwa OBWOHL sie kaum zu funktionieren scheint, sondern GERADE DESWEGEN. Auf dem Friedrichsplatz steht ein großes Beet mit verschiedenen Pflanzen, die Menschen zwar betrachten und mitunter auch schön finden, das aber den Menschn nicht als (ersten) Adressaten hat, sondern Schmetterlinge. Brennnesseln und Diesteln und all die anderen Pflanzen dort, sollen für Schmetterlinge einen Lebensraum inmitten der Betonwüste in Kassel darstellen.
Ich habe ehrlich gesagt noch nicht einen Schmetterling dort gesehen, aber das ist - so habe ich zumindest die Künstlerin verstanden - nicht problematisch: Der Garten versteht sich als Angebot (so wie auch die Ausstellung ein Angebot ist), das Schmetterlinge wahrnehmen können - oder auch nicht. Kristina Buch setzt regelmäßig Larven aus, doch diese werden vom Wind vertrieben, gefressen oder verschwinden auf andere Weise.
Die Künstlerin hat Biologie und Theologie studiert, und wenn man das Kunstwerk aus diesen beiden Richtungen betrachtet, tun sich ganz andere - und möglicherweise sinnvollere - Sichtweisen auf. ein Lebensraum inmitten einer lebensfeindlichen Umwelt - ein Paradies, und die diesseitige Welt drumherum.
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Also, wenn ihr Schmetterlinge sucht oder entdeckt, fragt euch doch mal, warum ihr das Angebot der dOCUMENTA (13) wahrgenomme habt (oder auch nicht) und was außerhalb dieses Ortes stattfindet... und warum sich viele Menschen, die meistenSchmetterlinge und Erdbeeren nicht für Kunst zu interessieren scheinen - oder wir zumindest nicht verstehen auf welche Art und Weise.
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| Quelle: http://erhard-metz.de/wp-content/uploads/L1020867-600.jpg |
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