Tag 021: Auch wenn du nichts tust...

Vor einiger Zeit habe ich einen "Doing Nothing Post" veröffentlicht. Und weil es mir die letzten Tage nicht gelungen ist etwas in diesen Blog einzustellen, habe ich mich schon wieder mit dem Nichts-Tun beschäftigt, oder?
Genau genommen verhält es sich komplett umgekehrt: Ich habe die letzten Tage viele dTOURS gemacht, einn Vortrag vorbereitet und gehalten, eine Exkursion mit meinem Seminar durchgeführt und werde Ende des Monats umziehen und beginne mit einpacken. Und all das pendelnd zwischen zwei Städten. Ein Batzen verschiedener Aufgaben.
Aber auch das passt zu dem Kunstwerk von Song Dong, dem Doing Nothing Garden:

Quelle: http://ais.badische-zeitung.de/piece/03/99/c9/f6/60410358-w-600.jpg

Auch wenn es vordergründig um das Nichts-Tun geht, macht(e) der Berg doch eine Menge Arbeit: Er wurde zunächst aus Müll aufgeschütet, dann mit Erde verdeckt, bepflanzt, wird meines Wissens gewässert, weil die dünne Erdschicht nicht genug Wasser speichert, wird bewacht und muss nach Ende der Ausstellung rückgebaut werden.
Eine Menge Arbeit... für Nichts?
Das Kunstwerk erklärt sich übrigens selbst - zumindest sofern man Mandarin lesen kann. Aber der Künstler hat eine Serviceleistung erbracht und liefert anerkannte Übersetzungen in Form eines Notizheftes mit. Problematisch nur, dass jede Übersetzung anders ist.
Von daher ist es aber auch nicht weiter schlimm, wenn ich es aus dem Gedächtnis auf deutsch rezitiere:

Warum nicht nichts tun?
Auch wenn du nichts tust, tust du etwas.
Tu doch einfach nichts!

Quelle: http://kultur.kassel24.com/files/2012/06/documenta_1.jpg

Dieser eigentümliche Berg, von Besuchern als Maulwurfshügel, liegendes Gummibärchen oder Brüste bezeichnet, könnte also als Memento Mori verstanden werden, eine Erinnerung daran, dass wir - egal wie sehr wir uns ansdtrengen - am Ende nichts sind.