25.06.2012

Tag 017: Teil 1/3

Sei spontan. Heute bin ich mit Studenten aus meinem Seminar 10 Stunden über die documenta gelaufen. Mit Anfahrt und Orga waren es fast 13 Stunden auf den Beinen. Wie spontan kann ich jetzt noch sein? Kann ich überhaupt noch was zum Thema Kunst sagen, denken, schreiben?
Meine Füße tun weh. Ich hatte heute nur einmal meine Schuhe aus (rote Socken, eine Freude!) und das war bei Paul Ryan. Ganz spontan war das für mich bereits vor Monaten eines meiner Lieblingsprojekte. Und gleichzeitig macht es mir Ärger und Probleme. Denn es zu vermitteln ist eine wahre Herausforderung: entweder man referiert und gerät in Gefahr krudes Zeug zu erzählen oder man versucht das "Threeing" performativ durchzuführen und muss sich vorher auf ein Scheitern einstellen.
Denn es ist sehr wahrscheinlich, dass die Aktion scheitert. So ungewohnt ist es, sich tänzerisch/performativ/sprachlich zu Dritt zu arrangieren. Muss etwas gelingen, damit es gelingt? Ist der Versuch nicht bereits eine Untersuchung des Gegenstandes? Was schaffe ich, was gelingt mir, wenn ich ein Bild betrachte? Wird mir mein evtl. Versagen hier nicht nur verschleiert, weil ich nicht aus meinen üblichen Handlungsweisen rausfalle?
Ich habe ganz offen grade keine Lust mehr, das "Threeing" zu erläutern, deswegen werde ich es lassen. Ganz spontan! (?)
Stattdessen will ich es praktizieren. Ich bin dann wohl die Erstheit.

Die Erstheit wählt die Zweitheit.

Fortsetzung folgt...

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